Kohls im Fokus: Engine Capital fordert Spin-Off

von Dhirendra Tripathi

Investing.com – Die Aktien von Kohls(NYSE:KSS) legten am Montag im Frühhandel um mehr als 4% zu. Zuvor hatte das Wall Street Journal berichtet, dass ein aktivistischer Investor die Kaufhauskette zu einem Verkauf oder einer Abspaltung ihres schnell wachsenden E-Commerce-Geschäfts drängt.

Dem Bericht zufolge hat der Hedgefonds Engine Capital an den Vorstand des Unternehmens geschrieben und ihn aufgefordert, beide Optionen zu prüfen, um seine schleppende Kursentwicklung zu verbessern. Engine besitzt rund 1% am Einzelhändlers.

Kohls Aktien beendeten den Freitag zu 48,45 US-Dollar, was das Unternehmen mit 6,74 Milliarden US-Dollar an der Börse bewertet. Die Aktie hat sich von ihren Pandemietiefs kräftig erholt, befindet sich aber seit einem ganzen Jahrzehnt im Wesentlichen in einer Seitwärtsbewegung.

Engine weist in dem Brief darauf hin, dass bei einem angenommenen Online-Umsatz von rund 6,2 Milliarden US-Dollar Kohls digitales Geschäft allein rund 12,4 Milliarden US-Dollar wert wäre, heißt es in dem WSJ-Bericht.

Der Hedgefonds hat argumentiert, dass Private-Equity-Firmen mindestens 75 US-Dollar pro Aktie zahlen würden und dass seine Gespräche mit potenziellen Käufern darauf hindeuten, dass sie dies durch die Versilberung von Kohls Immobilien tun könnten. Kohls hat sich in der Vergangenheit gegen die Idee gewehrt und gesagt, dass seine E-Commerce-Tochter auf die Zusammenarbeit mit den physischen Geschäften angewiesen ist.

Die meisten Einzelhändler wachsen online schneller als im traditionellen Ladengeschäft. Finanzinvestoren sehen daher einen größeren Wert in ihnen und betrachten das Filialgeschäft als Hindernis für eine höhere Bewertung.

Kohls hat sich in letzter Zeit bemüht, seine Geschäfte als Beauty-Destination zu positionieren, um ein jüngeres Publikum anzusprechen. Der Gesamtumsatz des Unternehmens stieg im dritten Quartal um rund 15% auf 4,6 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen erhöhte seine Prognose im vergangenen Monat zum dritten Mal. Demnach soll der Nettoumsatz in diesem Jahr um 25% steigen.