Zusammenfassung:Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed, warnt vor einer Stagflation als Folge der Politik Donald T
Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed, warnt vor einer Stagflation als Folge der Politik Donald Trumps.
Fed-Chef Jerome Powell hat davor gewarnt, dass die Zölle von US-Präsident Donald Trump die Inflation in den USA anheizen, die Wirtschaft bremsen und die Arbeitslosenzahl steigen lassen.
Powell deutete auch mögliche Zinserhöhungen an. Trump hatte von der Fed mehrfach niedrigere Zinsen gefordert und ihre Unabhängigkeit infrage gestellt.
An der New Yorker Börse fielen die Aktienkurse nach der Rede. Zuvor hatte bereits der Chip-Hersteller Nvidia mit einer Warnung für Unruhe gesorgt.
US-Notenbankchef Jerome Powell warnt angesichts der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump vor höherer Inflation, weniger Wachstum und mehr Arbeitslosen in den USA. „Die bisher angekündigten Zollerhöhungen sind deutlich größer als erwartet, und das Gleiche dürfte für die wirtschaftlichen Auswirkungen gelten, zu denen eine höhere Inflation und ein langsameres Wachstum gehören werden, sagte der Fed-Chef bei einer Rede vor dem Economic Club in Chicago.
Auf die Verbraucher in den USA könnten schwierige Zeiten zukommen, sagte Powell. „Wir verstehen, dass hohe Arbeitslosigkeit oder Inflation schädlich und schmerzhaft für Gemeinden, Familien und Unternehmen sein können.
Fed-Chef Powell deutet mögliche Zinserhöhungen an
Sollte die US-Regierung ihre Zölle voll umsetzen, drohe ein Szenario, in dem die beiden Aufträge der Fed – niedrige Arbeitslosigkeit und stabile Preise – „in ein Spannungsverhältnis geraten, sagte Powell. Wenn die Zölle die Wirtschaft schwächen und gleichzeitig die Preise steigen, weil Unternehmen die Kosten an die Verbraucher weitergeben, droht den USA eine Stagflation. Die Fed wäre dann zwar geneigt, Zinsen zu senken, um die Wirtschaft zu stützen. Ihr wären aber die Hände gebunden, wenn die Inflation steigt.
Powell war hier klar: Trumps Zölle würden höchstwahrscheinlich zu einem zumindest vorübergehenden Anstieg der Inflation führen. Die Effekte könnten auch hartnäckig sein. „Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es sich um einen einmaligen Preisanstieg handelt und nicht um etwas, das zu einem kontinuierlichen Inflationsprozess wird, sagte Powell. Damit stellte er die Bereitschaft der Notenbank klar, die Leitzinsen in den USA nötigenfalls auch zu erhöhen.
Es gebe eine große Unsicherheit, weshalb es schwer sei, Vorhersagen zu treffen, räumte Powell ein. Die Prognosen deuteten aber darauf hin, dass sich das Wachstum der US-Wirtschaft verlangsamen werde. Auch sein Notenbank-Kollege Christopher Waller hatte zuvor vor gravierenden Folgen der Zölle für die US-Wirtschaft gewarnt.
Anders als die Fed dürfte die EZB die Zinsen senken
Die Fed entscheidet das nächste Mal am 7. Mai über die Leitzinsen. Trump fordert von Powell, die Zinsen zu senken. Der US-Präsident stellt auch die Unabhängigkeit der Fed infrage. Er verlangt ein Mitspracherecht bei den Zinsen. An den Märkten wird erwartet, dass die Fed den Leitzins im Mai nicht antasten wird.
Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte dagegen an diesem Donnerstag die Zinsen für die Eurozone weiter senken. Experten gehen von einer Zinssenkung der EZB um 0,25 Prozentpunkte auf dann 2,25 Prozent aus. In den USA liegt der Leitzins in einer Spanne zwischen 4,25 und 4,5 Prozent deutlich höher.
Powell und Nvidia schicken Aktien auf Talfahrt
Trump hatte mit Zolldrohungen, Erlassen und Rücknahmen an den Finanzmärkten mehrfach Turbulenzen ausgelöst. Auch am Mittwoch verloren die Aktien an der Wall Street deutlich. Die wichtigsten Indizes büßten zwischen 1,5 und drei Prozent ein. Vor Powells Rede hatte eine Warnung des Chipherstellers Nvidia Unruhe gesorgt. Das Unternehmen rechnet mit Milliardeneinbußen beim H20-KI-Chip, der für den chinesischen Markt entwickelt wurde. Ursache seien Exportbeschränkungen der US-Regierung für diese Hightech-Chips.
Die Aktie des Börsenlieblings verlor zunächst sieben Prozent aus. Am Ende des Börsentages nach Powells Rede verlor Nvidia sogar zehn Prozent.
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