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Zusammenfassung:Deutschlands Exportwirtschaft wird sich nach der Coronavirus-Krise wahrscheinlich nur langsam erholen. Es werde nächstes Jahr ein Plus im einstelligen Prozentbereich geben, "vielleicht sieben Prozent, wenn es richtig gut
Berlin (Reuters) - Deutschlands Exportwirtschaft wird sich nach der Coronavirus-Krise wahrscheinlich nur langsam erholen.
Es werde nächstes Jahr ein Plus im einstelligen Prozentbereich geben, “vielleicht sieben Prozent, wenn es richtig gut läuft”, sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, am Mittwoch in Berlin. Für dieses Jahr bekräftigte er die Prognose, dass der Export wegen der Pandemie um 15 Prozent einbrechen wird. “Wir werden in den nächsten Monaten nur Enttäuschungen erleben.” Dadurch fehlten dann 300 Milliarden Euro in der Exportbilanz.
Das wird auch Auswirkungen auf die Beschäftigung haben. Treier sagte, in guten Jahren entstünden 200.000 Jobs an den Auslandsstandorten der deutschen Unternehmen. Das werde dieses Jahr nicht gelingen. “Es wird einen Aderlass geben.” Es könnten rund 200.000 Arbeitsplätze bei den Auslandstöchtern gestrichen werden.
Der DIHK hat gerade rund 3300 deutsche Firmen zu ihren Auslandsaktivitäten befragt - mit ernüchternden Ergebnissen. “Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist nochmals deutlich abgesackt”, so Treier. 56 Prozent beabsichtigten, an ihren internationalen Standorten weniger zu investieren. Im April waren es lediglich 35 Prozent. Nur zehn Prozent planen zusätzliche Investitionen. 43 Prozent der Firmen rechnen mit einem Stellenabbau im Ausland, nachdem es im April 35 Prozent waren.
ALTMAIER SIEHT “LICHT AM ENDE DES TUNNELS”
Hintergrund sind die massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Zuge der Corona-Pandemie. Viele Unternehmen kämpfen mit Problemen in der Produktion, etwa durch unterbrochene Lieferketten als Folge von Grenzschließungen. Zudem sind die Verbraucher zurückhaltend. 83 Prozent der befragten Unternehmen gehen dieses Jahr von einem Umsatzrückgang aus, 15 Prozent sogar mindestens von einer Halbierung.
Und eine Wende ist zunächst nicht in Sicht. 93 Prozent der Firmen erwarten erst 2021 oder noch später eine konjunkturelle Erholung der Weltwirtschaft. Zu den wichtigsten Herausforderungen zählte für 52 Prozent der Befragten die steigende Schuldenlast des Staates, 47 Prozent klagten über fehlende Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen. “Die Krise wird uns noch lange beschäftigen”, sagte Treier.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet in Deutschland ab Herbst mit einer allmählichen Verbesserung und Wachstum gegenüber den Vormonaten. “Das ist ein Licht am Ende des Tunnels.” Einige Branchen werde dies aber noch nicht helfen.
Treier zufolge sind die deutschen Firmen für ihre Auslandsgeschäfte pessimistischer, als sie im Inland sind. Deutschland hat seit Wochen deutlich weniger Neuinfektionen als andere große Staaten. Besonders zurückhaltend sind deutsche Betriebe mit Investitionen in Mexiko, einem für die Autobranche wichtigen Land für den nordamerikanischen Markt. In Großbritannien klagen überdurchschnittlich viele deutsche Firmen über hohe Krankenstände und Produktionsausfälle. Und in den USA machen drei von vier deutschen Konzerne die politischen Rahmenbedingungen Sorgen - deutlich mehr als anderswo.
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